Deutsche Dendrologische Gesellschaft DDG.:
Die Ausgabe Nr. 109 der Mitteilungen der Deutschen Dendrologischen Gesellschaft setzt die Tradition hoher Qualität in grossem Umfang fort. Besonders lesenswert ist aus meiner Sicht der erste Beitrag von A. ROLOFF zu Baumveteranen bzw. konkreter zur Baumalterung, deren Ursachen und Wirkungen. P.A. SCHMIDT befasst sich in der zweiten Abhandlung mit der Gattung Sorbus, die sich zurzeit (wieder einmal) in Auflösung befinde, lesen wir. Die Diskussion dauere noch an, aber es sei entschieden und gerechtfertigt, Sorbus domestica neu der monotypischen Gattung Cormus zuzuordnen. Die einmaligen Früchte in Kombination mit den gefiederten Blättern sowie die Tatsache, dass der Speierling mit keiner anderen Sorbus-Art hybridisiere, seien Grund genug für diese Abspaltung. Es folgt eine interessante Arbeit von M. MYLO zur Art und Stärke der Verbindung (über Haustorien-Senker) von Viscum album zum Wirtsbaum. Sehr lesenswert für alle Gartenbesitzer und -besitzerinnen ist m.E. auch der Beitrag von E. WULFF UND J. BOUILLON zur Verschiebung der Winterhärtezonen (mehrjähriger Mittelwert der absoluten Jahrestiefsttemperatur) in Europa aufgrund der Klimaerwärmung. Sie führten für ihre Studie Halbzonen ein und konnten zeigen, dass in der Periode 1991-2020 gegenüber 1951-1980 in den meisten Gebieten Europas eine Verschiebung um eine Halbzone (+2.77°C) stattfand. Es folgen viele lesenswerte Kurzartikel, u.a. von F.E. BEYHL zu den beiden Olympia-Ölbäumen auf Kreta, von A.-M.E. EISOLD zu den Pathogenen der Ulmus laevis, von V.A. BOUFFIER zu einem dendrologischen Spaziergang durch den Kurpark und die Stadt Bad Ems und auch von O. SCHMIDT zum wenig bekannten Griechischen Ahorn Acer heldreichii, der eine sehr anmutige Blattform zeigt. Der Bericht zur Studienreise der DDG nach Nordfrankreich erweckt Lust, die Gegend auch einmal zu besuchen.
Einmal mehr bereiten die vielseitigen Beiträge der DDG grosse Freude und ich kann sie nur zur Lektüre empfehlen.
Hans-Peter Stutz